Das Kloster
Anfang April 1476 habe der Verdener Bischof Bertold II. von Landsberg „fundirt in der Stadt Verden im Karspel St. Johannis ein Nonnenkloster und dasselbe mit etzlichen Gütern dotiert und begabt“ – so geht es aus der von Andreas von Mandelsloh verfassten Verdener Bischofschronik hervor. Mit der Gründung durch den Bischof erhielt Verden sein einziges Kloster – das Frauenkloster Mariengarten. Der große von einer Mauer umgebene Klosterbezirk lag in der Norderstadt und umfasste zwei Grundstücke mit einem Wirtschaftshof im östlichen Bereich – dem Vorwerk – und einem großen Klostergarten im westlichen Bereich.
Zwischen Vorwerk und Klostergarten lagen die Klostergebäude, in der die Nonnen lebten, sowie die Kapelle und der Brunnen. Das Kloster verfügte darüber hinaus über umfangreichen Landbesitz, etwa den sog. Nonnenhof vor dem Verdener Nordertor, den Nonnenkamp vor dem Verdener Ostertor sowie über ein ca. 24,5 ha großes an der Weser gelegenes Stück Marschland – die Nonnenahe. Dieser klösterliche Besitz bildete die wirtschaftliche Grundlage für das Klosterleben der Nonnen.
Im Zuge der Reformation wurde der Besitz von Mariengarten veräußert. Über die Architektur der Klosterbauten und die klösterliche Ausstattung ist dagegen kaum etwas bekannt. Eventuell orientierten sich die Nonnen diesbezüglich am Kloster Wülfinghausen/Eldagsen. Von dort kam die erste Vorsteherin des Klosters Mariengarten, die vermutlich einige weitere Ordensschwestern mit nach Verden brachte. Kloster Mariengarten oder wie es im sog. Verlaßbuch der Stadt heißt „Unser lewen Frouven Rosengarten“ existierte insgesamt weniger als 100 Jahre als Wohn-, Arbeits- und Gebetsstätte einer christlichen Gemeinschaft.